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Interview mit Lisa Pabst: Yogalehrerin und angehende Ärztin
Lisa arbeitet seit 2023 im Familienzentrum und bietet dort Yoga Kurse im Kursraum an. Wenn du dich für die Angebote von Lisa interessierst, findest du hier alle Details zu ihr.
Hi Lisa, magst du uns ein paar Details zu dir verraten?
Mein Name ist Lisa, ich bin 26 Jahre alt und komme ursprünglich aus der Steiermark. Seit zehn Jahren wohne ich nun in Tirol. Ich bin Yogalehrerin und unterrichte seit Anfang des Jahres Yogaklassen im Familienzentrum. Außerdem bin ich gerade in den Endzügen meines Medizinstudiums.
Charakterlich würde ich mich als humorvoll, einfühlsam und offenherzig beschreiben. Ich schätze ausgedehnte und gute Gespräche über alles Mögliche und Unmögliche und liebe Spieleabende mit Freund:innen. Ich bin sehr gerne unter Menschen, bauche aber gleichzeitig viel Zeit für mich. Und auch wenn ich Yogalehrerin bin, kann ich keinen Kopfstand, Handstand und auch andere Positionen fallen mir schwer, aber Yoga ist so viel mehr als das!
Welche Kurse / Angebote bietest du im Familienzentrum an?
Ich biete im Familienzentrum Yin Yoga und Slow Flow Yoga Kurse an. Meine Yin Yoga Klassen sind sehr ruhig und bestehen aus einem Mix aus Atemübungen und aufeinander abgestimmten Yogapositionen untermalt von entspannender Musik. Die Positionen finden vor allem im Knien, Sitzen oder Liegen statt und werden drei bis fünf Minuten gehalten. Es gibt unterschiedliche Variationen der Haltungen und wir verwenden Hilfsmittel wie Blöcke, Polster und Decken. In meinen Slow Flow Klassen starten wir immer mit einer kleinen Atemübung und lockern unseren Körper danach mit einer Mischung aus langsamen, fließenden Bewegungen und für ein paar Atemzüge gehaltenen Positionen durch. Dabei versuchen wir unseren Atem in Einklang mit der Bewegung zu bringen, um so in einen Flow Zustand zu kommen. Beide Klassen sind für Anfänger:innen und alle Fitnesslevel geeignet. Aktuell gibt es zwei neue Kurse, die mit Anfang Oktober starten.
Wie bist du zum Yoga gekommen?
Ich habe mit 19 Jahren zum ersten Mal eine Yogaklasse besucht und seitdem ist Yoga mal mehr und mal weniger Teil von meinem Leben gewesen. 2019 habe ich mich dazu entschieden eine Yogaausbildung mit dem Fokus Hatha, Ashtanga und Vinyasa Yoga zu machen, ohne die Intention danach zu unterrichten, sondern einfach für mich. Das hat sich während der Ausbildung aber schnell verändert. Yoga ist ein großartiges Tool und beinhaltet so viel mehr als nur das Körperliche. Yoga ist Atem, Yoga ist Meditation, Yoga ist sich selbst etwas Gutes tun, Yoga ist Routine, Yoga ist Veränderung und so vieles mehr. Danach war mir klar, ich möchte das Alles weitergeben und anderen Menschen ermöglichen, das zu erleben und zu fühlen, was ich gerade erlebe und fühle. Gefolgt ist eine weitere Ausbildung, dieses Mal Yin Yoga. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich selbst sehr gerne in schnelle und kraftvolle Vinyasa Flow Yogaklassen gehe, ich für mich beim Unterrichten aber die Ruhe und Zeit schätze, die ich im Yin Yoga und im Slow Flow Yoga habe. So habe ich mehr Raum zum assistieren, kann langsamer und genauer anleiten und ganz individuell auf meine Teilnehmer:innen eingehen. Gleichzeitig bewundere ich Vinyasa Flow Yogaleher:innen, die das alles in ihren schnellen Klassen vereinbaren können. Ich bin momentan noch nicht so weit, aber vielleicht kommt das auch noch irgendwann.
Was ist an Yoga so besonders für dich? Warum machst du Yoga so gerne?
Ich glaube, wenn ich alles aufzählen würde, was ich an Yoga schätze und warum ich so gerne Yoga mache, würde das diesen Rahmen sprengen. Aber eine Sache, die mir aktuell immer wieder vor Augen gehalten wird und die etwas ganz Besonderes für mich am Yoga ist, ist die, dass ich auf die Matte gehe und sehe, wie es mir momentan geht. Welche Emotionen kommen in gewissen Positionen hoch? Bin ich gerade wütend, weil eine Position anstrengend ist oder geht es eigentlich um etwas anderes? Fallen mir die Gleichgewichtsübungen heute vielleicht schwer, weil ich oder irgendetwas in meinem Leben nicht in Balance ist? Schweifen meine Gedanken dauernd ab, weil ich mit dem Fokus nicht bei mir bin? Wie ein Spiegel wird mir das alles vorgehalten und ich kann mich entscheiden, was ich damit mache. Manchmal weiß ich nicht genau, wie ich mich fühle. Ich merke irgendetwas passt nicht ganz, aber ich kann nicht genau benennen was. Im Yoga bekomme ich eine Übersetzung für meine Gefühle. Umgekehrt gibt’s natürlich Tage, an denen ich mich toll fühle und das spiegelt sich auch auf der Matte wieder.
Wie unglaublich ist es, dass man mit so einer einfachen Sache wie Yoga, für die man nichts braucht, nicht mal eine Matte, wenn man gerade keine hat, so etwas erreichen kann? Für mich ist das etwas ganz Besonderes!
Worauf legst du besonderen Wert bei deiner Arbeit?
Ich versuche in meinen Yogakursen einen Raum zu schaffen, in dem jede Person ihren eigenen, individuellen Zugang zu Yoga finden und ausleben kann, egal wo sie gerade steht. Wichtig ist mir dabei ein achtsamer und wertschätzender Umgang. Sowohl von mir mit meinen Teilnehmer:innen, als auch von den Teilnehmer:innen mit sich selbst. Jede Person ist unterschiedlich, hat einen einzigartigen Körper, bringt eine andere Vorgeschichte mit auf die Matte und braucht daher auch etwas anderes. Mir ist bewusst, dass ich nicht alle Bedürfnisse abdecken kann, aber ich gebe mir Mühe so individuell wie möglich auf jeden/jede einzugehen.
Gibt es ein Thema / Projekt, das du gerne zukünftig noch angehen würdest?
Mein absoluter Traum wäre es irgendwann in meinem Berufsleben Yoga und Medizin vereinbaren zu können. Gerade in der Gynäkologie, der Bereich, in dem ich einmal arbeiten möchte, kann ich mir Yoga als Ergänzung wunderbar vorstellen. Außerdem starte ich demnächst eine Fortbildung zum Thema Hormonyoga. Vielleicht gibt es dazu im Familienzentrum auch bald mehr!